„Völlig an der Lage vorbei“ geht der heutige Besuch von Kultusministerin Theresia Schopper in einer Vorbereitungsklasse für Kinder aus der Ukraine in Stuttgart für SPD-Fraktions- und Landeschef Andreas Stoch. „Die dortige Lehrerin hatte das Glück, schon 2018 aus der Ukraine nach Deutschland zu kommen. Das ist aber ein absoluter Sonderfall“.
Stoch: „Tatsächlich sind die meisten Lehrpersonen, die wir jetzt in den Vorbereitungsklassen bräuchten, selbst Geflüchtete. Aber darauf reagiert das Land nicht und schafft so bürokratische Hürden, die alle Ziele der Politik ad absurdum führen“.
Stoch hat schon viele Klagen aus Schulen gehört: „Lehrpersonen aus der Ukraine bekommen teils keine Arbeitsverträge, weil Ihnen Freistellungen ihrer bisherigen Schulen in der Ukraine fehlen, Führungszeugnisse, Seminarscheine. Offensichtlich hat man im Land noch nicht überall begriffen, dass in der Ukraine manche Schule schlicht dem Erdboden gleichgemacht wurde. Stempel inklusive!“
Die Bürokratie richte bereits Schäden an: „Erste ukrainische Lehrpersonen wenden sich von der Idee ab, hier noch zu unterrichten. Es werden also genau die Menschen abgeschreckt, deren Hilfe jetzt so nötig wäre!“, so Stoch.
Stochs Fazit: „Andere Bundesländer machen vor, wie es besser geht: Vorverträge, unbürokratische Regelungen, vorerst Selbstauskünfte statt polizeilicher Führungszeugnisse, provisorische Einteilung in Gehaltsstufen und so weiter. Wenn Kultusministerin Schopper die Bürokratie-Hürden im Land nicht abbaut, dann verhindert sie, dass es schnell mehr Vorbereitungsklassen für Kinder aus der Ukraine geben kann.“
Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle