„Zum Glück darf bei uns jeder seine eigene Meinung haben“, kommentiert SPD-Fraktionschef Andreas Stoch die Einlassungen von CDU-Landeschef Thomas Strobl zur Sicherung der Energieversorgung und zu dessen Kritik an der Bundessregierung. „Aber es ist auch ein großes Glück für unser Land, dass niemand auf die Forderungen der CDU hört. Wenn es nach CDU-Chef Merz gegangen wäre, hätte Deutschland seit dem Frühjahr keinerlei Gas mehr aus Russland bezogen. Dann wären unsere Speicher jetzt sicher nicht schon zu 80 Prozent gefüllt und wir hätten noch ganz andere Probleme“.
Stoch: „Die Union stellt offensichtlich steile Thesen auf, ohne sich überhaupt mit den Experten ausgetauscht zu haben. Energieversorger und die gesamte Wirtschaft sind dankbar für den überlegten und besonnenen Kurs, den der Bundeskanzler mit der Bundesregierung steuert, sie lehnen Abenteuer und Symbolpolitik strikt ab. Und je lauter die Union wieder nach der Atomkraft ruft, desto weniger höre ich solche Ideen von den Betreibern und Energieversorgern, die sich mit den Atomkraftwerken dann wohl doch besser auskennen als Herr Strobl.“
Stochs Fazit: „Gerade in Baden-Württemberg hat die CDU lange Jahre als enormer Bremsklotz der erneuerbaren Energien hinter sich gebracht und damit unsere Abhängigkeit von ausländischen Versorgern weit größer gemacht, als sie sein müsste. Und wem nun nichts anderes als Atomkraft einfällt, will auf die Fragen von heute eben immer noch Antworten von gestern geben. Ich stimmte Herrn Strobl ausdrücklich zu, wenn er Vorschläge für Gasgewinnung aus Fracking im Südwesten unsinnig und gefährlich nennt. Doch bei ähnlich rationaler Betrachtung müsste er dieses Urteil auch über manchen Vorschlag aus der Union fällen.“
Dr. Hendrik Rupp
Pressestelle