MdL Thomas Knapp: „Die Landesregierung muss dem Neckar-Odenwald-Kreis endlich Strukturhilfen anbieten“
Die Abschaltung des Atomkraftwerks Obrigheim ist aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion eine wichtige Wegmarke für den Umbau der Energieversorgung hin zu Erneuerbaren Energien. Nachdem die Bundesregierung zahlreiche Programme und Gesetze auf den Weg gebracht habe, um den weitgehenden Ersatz der Atomkraft durch Erneuerbare Energien und durch Energieeinsparung voran zu treiben, müsse nun endlich auch die Landesregierung ihren Beitrag leisten, sagte Thomas Knapp, energiepolitischer Sprecher der Fraktion. Notwendig sei insbesondere konkrete Strukturpolitik für den Neckar-Odenwald-Kreis. Zudem müsse die Landesregierung endlich positive Rahmenbedingungen schaffen für den Bau neuer Kraftwerke, z.B. auf der Basis von Gas- und Dampf-Technologie.
Der SPD-Energieexperte wies darauf hin, dass es gute Gründe gibt für den Atomausstieg. Nach wie vor sei die Entsorgung nicht geklärt, zudem sei auch das Risiko schwerer Unfälle wie in Tschernobyl in unserem dicht besiedelten Land nicht akzeptabel. Zudem reichten die Welturanvorräte ohnehin nur noch für ca. 40 Jahre, bei Zubau weiter AKW sogar noch kürzer. Eine Verlängerung der Laufzeiten verbiete sich allein schon wegen der zahllosen Pannen und der völlig überforderten Atomaufsicht im Lande. „Wer eine Renaissance der Kernkraft fordert, belügt die Leute“, so Knapp.
Demgegenüber bringe der Umbau der Energieversorgung auch neue Arbeitsplätze: Allein in der Windenergiebranche seien bereits mehr Arbeitsplätze geschaffen worden, als in der gesamten Atomenergiebranche, sagte Knapp.