Ute Vogt: „Fraktionschef Mappus schwingt die große Keule gegen eine islamische TV-Sendung, gleichzeitig beschwört Oettinger den Dialog der Religionen“

In der Auseinandersetzung um eine islamische Sendung im SWR-Fernsehen wirft die SPD-Landtagsfraktion der CDU Doppelzüngigkeit vor. Während Ministerpräsident Oettinger zur Woche der Brüderlichkeit den Dialog der Religionen fordere, schwinge Fraktionschef Mappus die große Keule gegen eine Islamsendung im SWR, kritisiert die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ute Vogt. Oettinger habe die „kulturelle Vielfalt“ als „Teil unserer Gegenwart und Zukunft“ bezeichnet und ausdrücklich gefordert, Religion dürfe nie „die Keule gegen einen anderen sein“. Genau das aber, so Vogt, betreibe Fraktionschef Mappus mit seinen Ausfällen gegen eine islamische Sendung im SWR-Fernsehen.

Vogt: „Eine islamische Sendung im SWR dient dem gegenseitigen Verständnis der Religionen und fördert so das Zusammenleben von Christen und Muslimen. Wir unterstützen deshalb nachdrücklich die entsprechenden Pläne von SWR-Intendant Voss.“

Die SPD-Chefin trat auch dafür ein, den SWR-Staatsvertrag zu ändern und Muslimen einen Sitz im 72-köpfigen Rundfunkrat zu geben. Derzeit ist dort die jüdische Religionsgemeinschaft mit einem Sitz vertreten.

Eine muslimische TV-Sendung und ein Vertreter der Muslime im Rundfunkrat seien durchaus angemessen, so Vogt, denn derzeit lebten in Baden-Württemberg nach Angaben des Innenministeriums rund 600 000 Muslime. Diese Muslime seien auch Gebührenzahler und hätten auch deshalb ein Anrecht auf eine angemessene Darstellung ihrer Religion im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, so Vogt.

Helmut Zorell
Pressesprecher