Wolfgang Drexler: „Der rüpelhafte Angriff des Oettinger-Intimus Renner auf Bischof Fürst kann nicht folgenlos bleiben“

Der Fall Renner: Symptomatisch für den Wertezerfall in der CDU

SPD-Fraktionschef Drexler widerspricht ganz entschieden Ministerpräsident Oettinger, der die Affäre Renner für „ausgeräumt“ erklärt. Oettinger lasse jegliches Gespür dafür vermissen, welche Maßstäbe an das Verhalten von Ministern anzulegen sind und liefere damit ein weiteres Beispiel für den Wertezerfall innerhalb der CDU. „Dass der Bischof mit einer noblen Geste zumindest nach außen hin zum Fall Renner schweigt, ehrt den Bischof, entlastet aber nicht Renner und schon gar nicht Oettinger.“

Renner habe mit seiner rüpelhaften Attacke gegen Bischof Fürst gezeigt, dass er in keiner Weise den Anforderungen entspricht, die an das Verhalten eines Ministers in der Öffentlichkeit zu stellen sind. Mit seinem Rechtfertigungsversuch gegenüber dem SWR, seine umstrittenen Äußerungen seien in privatem Rahmen gefallen, liefere Renner sogar nachträglich noch den Beweis für diese Einschätzung, sagte Drexler.

Drexler: „Renners Entgleisung gegenüber dem Bischof am Rande eines Treffens mit der CDU-Fraktion ist unentschuldbar, seine Rechtfertigungsversuche jetzt im Nachhinein machen diesen Vorfall eher noch schlimmer. Dieser Mann ist als Minister nicht mehr tragbar.“ Drexler machte klar, dass Renner, wie jeder andere auch, selbstverständlich das Recht habe, sich kritisch mit dem Zölibat auseinanderzusetzen. Völlig inakzeptabel und eines Ministers nicht würdig sei jedoch die Wortwahl Renners, der den Bischof geradezu verhöhnt habe.

Die neuerliche Affäre um Sozialminister Renner ist für Fraktionschef Drexler symptomatisch für den Wertezerfall in der CDU und in der Regierung Oettinger. Dass nun auch noch der Staatsanwalt gegen CDU-Fraktionschef Mappus ermittle, der sich damit gebrüstet hatte, er sei mit falschen Papieren ins Weiße Haus gelangt, passe genau in dieses „Sittengemälde“ der CDU in Baden-Württemberg, so Drexler.

Drexler: „Unter Erwin Teufel, wie immer man politisch zu ihm stehen mag, ist ein Minister wegen einer Ohrfeige zurückgetreten, die er einem Parteifreund verpasst hat. Unter Oettinger darf ein Minister einen Bischof verhöhnen, mit rüden Worten weit unter der Gürtellinie, aber der Regierungschef will darüber zur Tagesordnung übergehen.“

Helmut Zorell
Pressesprecher