MdL Gunter Kaufmann: „Der Konjunkturaufschwung hat den Ausbildungsmarkt noch nicht erreicht – die Landesregierung muss aktiv werden“

Die SPD-Landtagsfraktion fordert von der Landesregierung angesichts der neuesten Zahlen auf dem Ausbildungsmarkt ein deutlich stärkeres Engagement für junge Menschen. Nach den Worten des Sprechers für berufliche Bildung, Gunter Kaufmann, hat der Konjunkturaufschwung den Ausbildungsmarkt noch nicht erreicht. „Im April dieses Jahres konnten von den 63.814 gemeldeten Bewerbern im Land 36.610 junge Leute nicht vermittelt werden, die meisten landen in der Warteschleife. Die Hoffnung auf eine Lehrstelle bleibt also weiterhin sehr gering.“ Der Besuch eines schulischen Berufsvorbereitungsjahres und die Teilnahme an einer Einstiegsqualifizierung sei nur ein „Notnagel“, aber kein Ersatz für eine Ausbildungsstelle. Aus den vergangenen Jahren habe sich inzwischen eine Bugwelle von über 30.000 fehlenden Ausbildungsplätzen aufgebaut.

Kaufmann fordert deshalb die Landesregierung auf, das Sonderprogramm für Altbewerber rasch und deutlich aufzustocken. Außerdem müssten Ausbildungsabschnitte aus den beruflichen Schulen besser als bisher anerkannt und Angebote der Verbundausbildung weiterentwickelt werden. Betriebe, die neu ausbilden bzw. zusätzliche Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen, bräuchten mehr Unterstützung.

Kaufmann: „Das Land muss bei der Reaktivierung von Ausbildungsplätzen helfen, denn Baden-Württemberg hat im Gegensatz zu anderen Bundesländern noch ein Ausbildungsplatzpotenzial. Wir brauchen jetzt Ausbildungsplätze für alle jungen Menschen, da bereits für die kommenden Jahre ein Fachkräftemangel prognostiziert wird.“

Helmut Zorell
Pressesprecher