„Baden-Württemberg braucht jetzt eine koordinierte Gesamtstrategie gegen Wohnungslosigkeit“, sagt Dr. Dorothea Kliche-Behnke, Vizevorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfaktion. „Wir brauchen eine integrierte Statistik für das ganze Land und gleichzeitig mehr Investitionen in densozialen Wohnungsbau“. Nur wenn das Thema Wohnungslosigkeit umfänglich statistisch erfasst werde, könne man dem auch sinnvoll und nachhaltig begegnen. „Die hohe Zahl an verdeckter Wohnungslosigkeit wird aktuell von keiner Statistik erfasst“, so Kliche-Behnke: „Umso wichtiger sind der Ausbau präventiver Angebote und Unterstützungsmöglichkeiten“.

Besorgniserregend ist laut Kliche-Behnke vor allem der gestiegene Anteil von Frauen, die auf der Straße leben müssen: „Wohnungslose Frauen sind besonders schutzbedürftig. Sie brauchen dringend separate Schutzräume. Neben solitären Frauenangeboten wäre darum auch eine Grundfinanzierung der Frauenschutzhäuser in Baden-Württemberg ein wichtiger und richtiger Schritt“. Auch der Schutz vor stark steigenden Mieten sei eine wirksame Maßnahme, um Wohnungslosigkeit vorzubeugen, so Kliche-Behnke weiter: „Wenn Menschen in unserem Land sich buchstäblich arm wohnen, dann ist leider auch der Verlust der Wohnung ein realistisches Szenario. Das darf in diesem reichen Land nicht so bleiben. Mehr Mittel für bezahlbaren Wohnraum, mehr Schutz für Alle, die zur Miete wohnen – das sind Präventivmaßnahmen, die jetzt ergriffen werden müssen“.

Dr. Hendrik Rupp

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