Ute Vogt: „Mit ihren Notfallplänen kuriert die Landesregierung lediglich an Symptomen, statt das Übel an der Wurzel zu packen“
Die Notfallplanungen der Landesregierung zur Sicherung der Energieversorgung bei Hitzeperioden sind nach Ansicht der SPD-Landtagsfraktion „Augenwischerei“. Mit solchen Plänen werde lediglich an Symptomen herumkuriert, statt das Übel an der Wurzel zu packen, sagte die SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Ute Vogt. Die jüngste Hitzeperiode habe schlaglichtartig deutlich gemacht, wie anfällig die Atomenergie ist, zumal die Klimaforscher auch für Baden-Württemberg künftig verstärkt heiße Sommer prognostizierten. Zudem habe die Drosselung der Leistung einiger Atomkraftwerke an der Strombörse zu einer drastischen Verteuerung des Stroms geführt, während Solarstrom erstmals günstiger als Atom-, Gas- und Kohlestrom gehandelt worden sei.
Vogt: „Wenn wir in heißen Sommern nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera haben, zwischen Stromengpässen und aufgeheizten Flüssen mit bauchoben schwimmenden Fischen, dann müsste auch dem letzten Atomkraftbefürworter endlich ein Licht aufgehen.“
Statt Notfallplänen brauche es ein entschiedenes Umsteuern in der Energiepolitik, hin zu einer dezentralen Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien, so Vogt. „Wenn unser Strom statt aus einer Handvoll großer Atomkraftwerke aus tausend kleinen Anlagen kommt, die sich aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse, Erdgas und Erdwärme speisen, ist auch die Gefahr klimabedingter Versorgungsengpässe nahezu beseitigt.“ Biomasse und Geothermie etwa seien immer verfügbar und damit auch für die Produktion von Grundlaststrom einsetzbar, so Ute Vogt.