Jonas Weber: „Unerträgliche Zustände umgehend beenden!“
Mit Entsetzen reagiert die SPD-Fraktion im Landtag auf die Meldung, wonach in einem Bauernhof im Landkreis Ludwigsburg 17 Rinder, Hühner und Schweine offenbar verhungert und verdurstet sind. Der tierschutzpolitische Sprecher der SPD, Jonas Weber, fordert eine vollumfängliche Aufklärung seitens der Landesregierung und die sofortige Einsetzung einer unabhängigen «Tierschutzeinheit BW», die Missstände an Schlachthöfen und in Betrieben offenlegen und sanktionieren kann.
„Es ist unerträglich, dass in einem Landwirtschaftsbetrieb in Baden-Württemberg solch grausige Zustände herrschen können. Mindestens 17 Tiere sind auf einem Bauernhof in Erligheim qualvoll verendet. Es geht einfach nicht, dass ein Betrieb, der viele Tiere hält, nur alle Jubeljahre mit einer Kontrolle rechnen muss“, so Jonas Weber.
Eine parlamentarische Anfrage der SPD-Landtagsfraktion (Drucksache 17/427) hatte im vergangenen Sommer aufgedeckt, dass Schweinemastbetriebe in Baden-Württemberg im Durchschnitt nur alle 11,5 Jahre kontrolliert werden. Masthuhn-Betriebe müssen im Land lediglich alle 29,4 Jahre mit einer Kontrolle rechnen. Weber: „Dabei sind Kontrollen wichtig, um Missstände schneller zu bemerken und zu beseitigen. Damit wäre der gesamten Landwirtschaft gedient. Denn Betriebe, die sich an alle Vorschriften halten, haben nichts zu befürchten, werden aber durch die schwarzen Schafe der Branche in ein schlechtes Licht gerückt.“
Angesichts des Tierschutzskandals von Erligheim erneuern die Sozialdemokrat*innen im Landtag ihre Forderung nach einer unabhängigen Tierschutzeinheit für das Land. Jonas Weber: „Die Landesregierung muss endlich dafür sorgen, dass Baden-Württemberg nicht mehr von einem Tierschutzskandal in den nächsten taumelt. Deshalb braucht es eine unabhängige «Tierschutzeinheit BW», die Missstände an Schlachthöfen und in Betrieben offenlegen und sanktionieren kann.“
„Das Kontrollnetz bei den Tierhaltern ist so grob und löchrig, dass man wohl eher von ein paar Fäden reden könnte. Wenn das die staatlichen Kontrollen sind, dann darf man sich nicht wundern, wenn Tierschutzaktivisten heimlich und halb-legal Missstände aufdecken und Gerichte ihnen zusprechen, dass sie das dürfen. Peter Hauk betreibt schlecht verstandene Lobbyarbeit. Ein Minister für Tierschutz und Verbraucher ist er definitiv nicht“, so Weber abschließend.
Achim Winckler
Pressesprecher