MdL Ingo Rust: „Ich will den Dialog zwischen Kirche und Staat verstärken“
Der SPD-Abgeordnete Ingo Rust, Vorsitzender des Finanzausschusses des Landtags, kandidiert für die Evangelische Landessynode in Württemberg. Das hat der 29-jährige Abgeordnete des Wahlkreises Eppingen (Landkreis Heilbronn) jetzt bekannt gegeben. Bei der Evangelischen Kirchenwahl, die im November 2007 stattfindet, werden in ganz Württemberg die Kirchengemeinderäte sowie die Landessynode, das Kirchenparlament, neu gewählt. Rust tritt für den Gesprächskreis „Offene Kirche“ an, der in Kirchenkreisen als liberale Kraft innerhalb der Synode gilt. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist die einzige Gliedkirche der Evangelischen Kirche in Deutschland, in der die Mitglieder der Landessynode direkt von den Gemeindegliedern gewählt werden (Urwahl).
Rust will sich vor allem für eine Intensivierung der Beziehungen von Land und Landeskirche einsetzen. „Die Kirche muss für die Politik mehr sein, als Zuschussempfänger oder Verhandlungspartner, wenn es um Sozialpolitik geht. Wir haben Glaube und Werte, die wir selbstbewusst in die Gesellschaft einbringen können und sollten.“
In der SPD-Landtagsfraktion ist der Finanzfachmann Rust, jüngster Abgeordneter des Landtags, auch kirchenpolitischer Sprecher und in dieser Funktion in ständigem Kontakt mit den Bischöfen und Oberkirchenräten. Dass sich Politiker aktiv in der Synode engagieren, ist selten, aber nicht ungewöhnlich: Die frühere baden-württembergische Sozialministerin Helga Solinger (SPD) gehörte bis 2001 der Landessynode an. Auch Erhard Eppler (SPD) war mehrfach Mitglied der EKD-Synode sowie deren Präsident. Dass er gläubiger Christ ist, daraus hat der Landtagsabgeordnete Rust nie ein Hehl gemacht. Noch bevor er politisch aktiv wurde, war der Abstatter mehr als zehn Jahre in der evangelischen Jugendarbeit aktiv.