Wolfgang Drexler: „Weil die Regierung zu wenig Geld zur Ver¬fügung stellt, dauert es jetzt nochmals zwei bis drei Jahre, bis alle Kindergartenkinder sprachlich gefördert werden“
Fragwürdige Finanzierungsgrundlage des Regierungskonzepts
Das heute von der Landesregierung vorgestellte Sprachförderkonzept kommt nach den Worten des SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Drexler viel zu spät, ist unzureichend finanziert und steht zudem finanziell auf wackeligen Beinen. Die SPD begrüße zwar, dass sich die Landesregierung nach Jahren des Zauderns und Zögerns bei der Sprachförderung im Kindergarten nun endlich bewegt habe und damit auf SPD-Kurs eingeschwenkt sei. Die Landesregierung sei allerdings auf halbem Wege stehen geblieben. Weil nicht genügend Geld zur Verfügung gestellt werde, dauere es noch einmal zwei bis drei Jahre, bis alle Kindergartenkinder flächendeckend sprachlich gefördert werden könnten.
Nach dem Sprachförderkonzept der SPD dagegen wäre der flächendeckende Ausbau bereits in diesem Jahr verwirklicht worden. Die SPD hatte dafür in ihrem Haushaltskonzept sechs Millionen Euro jährlich eingestellt.
Ministerpräsident Teufel und die Regierungsfraktionen hätten die Sprachförderung schon viel zu lange auf die lange Bank geschoben. Deshalb sei nicht nachvollziehbar, warum in den nur wenige Wochen zurückliegenden Haushaltsberatungen entsprechende Vorstöße und Parlamentsanträge der SPD zum Ausbau der Sprachförderung noch strikt abgelehnt wurden. Dass die halbherzige Kehrtwende erst nach Abschluss der Etatberatungen erfolge, lasse den Verdacht aufkommen, dass die Finanzierungsgrundlage des Sprachförderkonzeptes auf äußerst wackeligen Beinen stehe, so Drexler.
Drexler: „Es ist zwar erfreulich, dass die Landesregierung – wenn auch spät – nun endlich bei der Sprachförderung handelt. Aber die Umsetzung des Sprachförderkonzeptes dauert viel zu lange.“ Weil der flächendeckende Ausbau erst 2007/2008 realisiert werde, würden tausenden von Kindern in diesem und im nächsten Jahr wiederum dringend erforderliche Sprachfördermaßnahmen vorenthalten.
Drexler kritisierte auch, dass von der Landesregierung nicht alle Empfehlungen der interministeriellen Arbeitsgruppe umgesetzt (IMA) werden. Das IMA-Konzept habe nämlich eine Beteiligung des Landes an der Fortbildung der Erzieherinnen im Bereich der Sprachförderung vorgesehen. Auch die Kommunen hatten eine Beteiligung des Landes an den Fortbildungskosten gefordert. Die dafür erforderlichen Mittel im Umfang von 650.000 Euro fehlten jedoch in dem heute beschlossen Sprachförderkonzept der Landesregierung völlig, so der SPD-Fraktionsvorsitzende.