MdL Norbert Zeller: „Anstelle des millionenschweren Eliteinternats in Schwäbisch Gmünd für 0,5 Prozent der Hochbegabten brauchen wir eine Stärkung der Hochbegabtenförderung in der Fläche“

SPD und „Landesverband Hochbegabung“ sind sich einig

Die SPD-Landtagsfraktion setzt sich dafür ein, die schätzungsweise 25.000 hochbegabten Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg in Zukunft wohnortnah zu fördern. Dazu sollen laut SPD Angebote zur Förderung von Hochbegabten an Schwerpunktschulen und Leistungszentren für Schülerinnen und Schüler mit Begabungs-Schwerpunkten ausgebaut werden. Notwendig sei auch, so der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Norbert Zeller, Lehrkräfte im Bereich der Hochbegabung endlich landesweit fortzubilden.

Darüber hinaus fordert die SPD in einem Parlamentsantrag die vor kurzem vom Land aufgegebene universitäre Forschungsstelle für Hochbegabung wieder einzurichten, sowie schulsystemunabhängige Beratungsstellen für Rat suchende Eltern und Lehrkräfte aufzubauen. „Eltern hochbegabter Kinder und Jugendlicher klagen schon seit langem zu Recht von der Landesregierung eine fachkundige Beratung ein“, so Bildungsexperte Norbert Zeller. „Mit unserem Konzept erhalten diese Eltern endlich die so dringend erforderlichen Anlaufstellen für ihre Fragen und Sorgen.“

Die SPD ist sich mit dem „Landesverband Hochbegabung“ darin einig, dass hochbegabten Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern mit einem solch regional verankerten Förderkonzept besser gedient ist als mit dem von der Landesregierung betriebenen Aufbau eines kostspieligen Eliteinternats in Schwäbisch Gmünd, bei dem angesichts der anvisierten 120 Plätze nur etwa 0,5 Prozent der hochbegabten Kinder und Jugendlichen in Baden-Württemberg gefördert werden können. Der „Landesverband Hochbegabung“ und die SPD halten dies für einen Verstoß gegen Art. 11 der Landesverfassung, wonach jeder junge Mensch ohne Rücksicht auf Herkunft oder wirtschaftliche Lage das Recht auf eine seiner Begabung entsprechende Erziehung und Ausbildung hat.

Die SPD hält es für zutiefst ungerecht, dass Kultusministerin Schavan die geplante Eliteschule in Schwäbisch Gmünd mit Geldern des Bundes für Ganztageseinrichtungen finanzieren will. Der SPD-Bildungspolitiker Zeller fordert Schavan auf, diese Fördergelder der Bundesregierung für die Regelschulen, einschließlich der Gymnasien, zu verwenden.

Zeller: „Dort ist dieses Geld besser angelegt, weil alle davon profitieren können, auch die Hochbegabten.“

Helmut Zorell
Pressesprecher