MdL Carla Bregenzer: „Der Minister drückt die Risiken bislang nicht akzeptierter Studiengänge auf die Studierenden ab“
Carla Bregenzer, die wissenschaftspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, warnt den Wissenschaftsminister davor, die Studienstruktur an den baden-württembergischen Hochschulen bis 2010 flächendeckend auf die neuen Studiengangsformen Bachelor und Master umzustellen. Die Studiengänge seien im Beschäftigungssystem bislang weitgehend unbekannt und niemand könne gegenwärtig sagen, ob die Bachelor-AbsolventInnen mit ihren inhaltlich gestrafften Studiengängen in der notwendigen großen Zahl unterkommen – zumal in Berufsfeldern, wo es etwa zu Konkurrenzen zwischen Universitäts-Bachelorn und Fachhochschuldiplomen kommt. Auch die Übergangsmodalitäten zum anschließenden Master-Studium seien immer noch völlig unklar.
Der heutige Vorstoß des Ministers mit der Unterstützung zweier weit vorgepreschter Rektoren sei umso weniger verständlich, als die bisherigen Erfahrungen aus der Praxis der Hochschulen keinesfalls die mitunter gehegte Euphorie bestätigten – es sei denn, er folge dem Motto ‚Augen zu und durch’.
Die Probleme mit den neuen Studiengängen hätten sich inzwischen überall herumgesprochen mit der Folge, dass die Zurückhaltung gegenüber diesen Studienformen gegenwärtig noch wachse. Bregenzer hält es für unverantwortlich, angesichts dieser Situation der Forderung des Centrums für Hochschulentwicklung in Gütersloh nachzukommen, das vor kurzem die strikte Abschaffung des Parallelangebots der bisherigen Studiengänge forderte, um Bachelor und Master zwangsweise zum Durchbruch zu verhelfen.
Die Sozialdemokratin will stattdessen eine Erprobungsphase, um diese Studiengänge in geeigneten Disziplinen Schritt für Schritt überprüfen und durch Erfolg populärer machen zu können.
Carla Bregenzer: „Ich halte es für verantwortungslos, dass der Minister sämtliche Risiken bislang nicht akzeptierter Studiengänge auf die Studierenden abdrückt.“