MdL Gerd Teßmer: „Die heimischen Rapsbauern müssen nach Bayern fahren, um dort ihren Energieraps abzuliefern, ein Irrwitz“
Die SPD-Landtagsfraktion wirft der Landesregierung vor, zum Nachteil der heimischen Landwirte den Biosprit völlig zu vernachlässigen. Obwohl der Verbrauch von Biodiesel und Rapsöl als Treibstoff dank der Bundespolitik Jahr für Jahr kräftig wachse, stehe die Landesregierung immer noch passiv im Abseits. Der agrarpolitische Sprecher der Fraktion, Gerd Teßmer, fordert deshalb, dass zumindest die Fahrzeuge des Agrarministers mit Biodiesel betrieben werden sollen. „Agrarminister Stächele könnte damit die heimischen Bauern als Energieerzeuger kräftig unterstützen.“
Es sei absurd, wenn der Landesumweltminister öffentlichkeitswirksam Busflotten „einweihe“, die mit Biodiesel fahren, sein Agrarkollege aber nichts unternehme, damit wenigstens die Dienstfahrzeuge des Ministeriums, der Förster und Landwirtschaftsämter mit Biosprit fahren.
Die Landesregierung schaue untätig zu, so Teßmer, dass die heimischen Rapsbauern nach Bayern fahren müssen, um dort ihren Energieraps abzuliefern. Der fertige Biodiesel (Rapsmethylester) müssen dann von außen nach Baden-Württemberg importiert werden. Teßmer: „Würde sich Stächele endlich um eine solche Biodieselanlage kümmern, könnten damit zukunftsträchtige Arbeitsplätze im ländlichen Raum in Baden-Württemberg geschaffen werden.“
Aus der Stellungnahme der Landesregierung auf einen Antrag der SPD geht zudem hervor, dass die Landesregierung ohne erkennbaren Grund bei der Neuanschaffung oder dem Leasing von Fahrzeugen, wie jüngst bei der Polizei, nicht auf deren Biodieseltauglichkeit besteht. Nach den Worten von Gerd Teßmer ist dieses Verhalten völlig unverständlich, zumal mehrere Hersteller garantierten, dass ihre Dieselfahrzeuge für den Biodiesel geeignet seien.
Teßmer: „Angesichts der aktuellen Ölpreisstände ist es nicht nachvollziehbar, dass der Agrarminister die Chance verpasst, etliche Prozent des Dieselverbrauches durch klimaneutrales Biodiesel zu ersetzen und damit den Landwirten ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein zu verschaffen.“